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Gundformen. v.l.n.r: Wiener Zylinder, Kosmoszylinder, Matador-Zylinder

Der Glaszylinder oder das Zugglas ist ein entscheidendes Bauteil jeder petroleumbetriebenen Dochtlampe. Er sorgt durch einen Kamineffekt für den nötigen Zug, ein gleichmäßiges Flammenbild und eine optimale Lichtausbeute. Daher folgt die Formgebung auch weniger ästhetischen Maßstäben sondern physikalischen Gegebenheiten: Jeder Brennertyp erfordert "seinen" speziellen Glaszylinder. Die wichtigsten Grundformen:

Der Wiener Zylinder passt zu Flachbrennern (auch Wiener Brenner) und hat eine bauchige, geschwungene Form. Der Kosmoszylinder ist direkt über dem Brenner eingeschnürt. nach oben hin entspricht die Form einem geraden Glasrohr Diese Zylinderform wird für einen Kosmosbrenner benötigt. Ein Matadorzylinder ist direkt um den Brenner beinahe kugelförmig und setzt sich dann nach oben röhrenförmig fort.

Falscher Glaszylinder[]

Wird ein nicht zum Brenner passender Glaszylinder eingesetzt, kommt es je nach Kombination zu ungleichmäßigem Flammenbild oder Flackern. Als kurzfristige Abhilfe kann man manchmal das Zugverhalten des Glaszylinders durch eine Art Blaker aus Alufolie "bremsen". So wurde ein Wiener Brenner vorübergehend mit einem ersatzweise eingesetzten Matadorzylinder erfolgreich betrieben. Dazu wurde Alufolie über den oberen Rand gespannt und dann ein Loch hineingestochen. Mit einem auf etwa 1/4 reduzierten Querschnitt liefdie Lampe, wie sie sollte.

Auf die Dauer empfiehlt sich aber – auch aus ästhetischen Gründen – die Beschaffung eines passenden Zylinders.

Glaszylinder für Laternen[]

Bei Mischluftlaternen ähnelt der Zylinder einem Wiener Zylinder, ist aber oben breiter, um an den Kamin zu passen, der einen Teil der heißen Abgase zur Vorwärmung der Verbrennungsluft zum Brenner zurückführt. Zylinder für Frischluftlaternen sind meist kürzer und schließen am oberen Ende bündig mit dem Schornstein ab. Hochwertige Zylinder sind aus hitzebeständigem Borosilikatglas gefertigt und sind dadurch beständiger gegen Temperaturspannungen, wie sie gerade im Außeneinsatz (z.B. durch Regen) auftreten können. Glaszylinder für Petroleumlaternen wurden nach Bedarf eingefärbt oder lackiert, um Laternen zur Baustellen- bzw Marschsicherung sowie als Fahrzeugbeleuchtung einzusetzen.

Glaszylinder für Starklichtlaternen[]

Starklichtlaternen brauchen, da sie mit Luftdruck arbeiten keinen Glaszylinder mit spezieller Luftführung. Daher hat der Zylinder hier eine einfache Röhrenform. Das Glas wird als Windschutz für den bruchgefährdeten Glühstrumpf benötigt. Zusätzlich schirmt es einen Teil der vom Brenner ausgehenden Wärmestrahlung ab. Deswegen wird beim Einsatz von Starklichtlampen als Heizgerät (mit Radiator) gerne auf das Glas verzichtet.

Bei der Petromax-Reihe und anderen hochwertigen Starklichtlampen besteht der Glaszylinder aus oben genannten Gründen ebenfalls aus Borosilikatglas.

Siehe auch[]

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